Am Sonntag den 1.7.2018 führte die Alpgenossenschaft Gross-Steg eine Waldbegehung rund um das Thema Schutzwald durch. Dabei wurde den interessierten Teilnehmern an eindrücklichen Beispielen die Problematik der fehlenden Waldverjüngung im Schutzwald aufgezeigt. Infolge des Fehlens der nächsten Baumgeneration ist die nachhaltige Sicherung der Schutzleistung dieser Wälder bereits heute nicht mehr gewährleistet. Die Gross-Steger Waldungen befinden sich heute auf grossen Flächen in einem Zerfallsprozess. Wenn dieser Prozess nicht einher geht mit einer stetigen Erneuerung, so drohen folgenschwere Schutzdefizite für die Bevölkerung. Dieser Umstand steht im Widerspruch zu den Bestimmungen des Wald- und Jagdgesetzes. Als Hauptgrund der fehlenden Waldverjüngung mit standortgerechten Baumarten muss der überhöhte Schalenwildeinfluss genannt werden.
Im Regierungsprogramm 2017 – 2021 wurde erfreulicherweise die Erarbeitung und Umsetzung eines Massnahmenpaketes zur Verbesserung der Waldverjüngung festgeschrieben. In Anbetracht der ernsten Lage geht die Alpgenossenschaft Gross-Steg davon aus, dass es dieses Mal nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt. Mit der Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur nachhaltigen Sicherung der Waldverjüngung hat die Regierung im Frühjahr 2018 einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Entscheidend werden allerdings die geplanten Massnahmen zur Veränderung des heute grossflächig unhaltbaren Zustandes der Waldverjüngung sein. Dabei zählt einzig die Wirkung dieser Massnahmen, welche sich mittelfristig in einer verbesserten Schutzleistungen des Waldes niederschlagen muss. Nachdem die in den letzten Jahrzehnten in Liechtenstein praktizierte Jagd zu dieser unhaltbaren Situation geführt hat, geht die Alpgenossenschaft Gross-Steg davon aus, dass man das heutige Jagdsystem kritisch hinterfragt und auch den Mut aufbringt, dieses völlig neu auszurichten.
Alpgenossenschaft Gross-Steg